COVID-19-Daten-Update vom 18. April: Lage auf den Intensivstationen insgesamt weiter entspannt.

Seit meinem jüngsten Update ist eine entscheidende Sache passiert: Die Krankenhäuser MÜSSEN die Betten- und Patientenzahlen ihrer Intensivstationen inzwischen an das „DIVI IntensivRegister“ melden. Aus einer Freiwilligkeit ist also per Eilverordnung eine Pflicht geworden. Die Zahlen werden dadurch noch wertvoller und aussagekräftiger.

Zu den aktuellen Daten: Stand Samstag, 18. April meldeten (innerhalb der jüngsten 60 Stunden) 1.189 Krankenhaus-Standorte die Zahlen ihrer Intensivstationen. Dort gab es

30.077 Betten auf Intensivstationen
17.741 davon waren belegt
12.336 waren frei

Bei den für schwere Erkrankungen wichtigen „high care“-Betten sah es so aus:

12.123 Betten waren belegt
8.403 waren frei

Zu den Patienten mit COVID-19:

2.922 werden aktuell auf den Intensivstationen behandelt
2.180 davon werden beatmet
4.436 der auf Intensivstationen behandelten COVID-19-Patienten sind inzwischen genesen
1.929 der auf Intensivstationen behandelten COVID-19-Patienten sind inzwischen verstorben

Um die aktuellen Zahlen mit denen der vergangenen Wochen zu vergleichen, habe ich sie wiederum auf die einzelne Intensivstation hochgerechnet. Wegen leicht unterschiedlicher Methodiken bei der Meldung sind die Zahlen dabei nur bedingt mit denen von vor dem 9. April vergleichbar, ich habe diese Zahlen dennoch in meiner Grafik gelassen.

Zu sehen ist: Derzeit sind pro Klinik-Standort im Durchschnitt 10,4 der 25,3 Intensiv-Betten frei, 7,1 davon sind „high care“-Betten, 2,9 „low care“-Betten. Die Zahl der freien Betten liegt dabei seit dem Neustart des „IntensivRegisters“ am 9. April durchgängig zwischen 10,4 und 11,1. Die Zahl der COVID-19-Patienten, die vom 10. bis 14. April bei mehr als 3 pro Klinik-Standort lag, ist inzwischen auf 2,5 geschrumpft:

Ob die Zahl der Patienten in den jüngsten Tagen tatsächlich leicht geschrumpft ist – oder ob ganz einfach die Tatsache, dass nun alle Kliniken ihre Zahlen melden müssen für genauere Daten gesorgt hat – ist nicht festzustellen. Die nächsten Tage und Wochen werden zeigen, inwiefern sich die Patientenzahlen bei einer nun vollen Erhebung tatsächlich entwickeln.

Fest steht auf jeden Fall: Dank der Maßnahmen der Bundes- und Landesregierungen und der Disziplin der Bevölkerung sind die Grenzen des Gesundheitssystems und der Intensivstationen bei Weitem nicht ausgereizt worden. Es gibt weiterhin sehr viele freie Betten – auch im „high care“-Bereich. Natürlich gilt wie immer: Lokale und regionale Ausreißer kann es natürlich geben, die hier gezeigten Zahlen sind der Bundesdurchschnitt.

Es bleibt zu hoffen, dass auch die nun beschlossenen Lockerungen im Einzelhandel usw. nichts an dieser Situation ändern. Ich werde die Daten des „IntensivRegisters“ weiter beobachten und Updates liefern, sobald sich etwas Substanzielles tut.

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