COVID-19-Zahlen-Update vom 3. April

Wie in meinem Einleitungstext zum Thema Zahlen rund um den neuen Coronavirus angekündigt, will ich auf dieser Website kleine tägliche Updates dazu liefern, wie sich die Lage auf den deutschen Intensivstationen entwickelt. Die Zahlen der Intensivpatienten, die wegen COVID-19 behandelt werden, ist meiner Meinung nach der entscheidende Faktor zur Einschätzung der Belastung des deutschen Gesundheitssystems.

Die gute Nachricht, die aus den neuesten Zahlen des „DIVI Intensivregisters“ der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin hervor geht: Erneut nehmen deutlich mehr Kliniken an der Erhebung teil. Aus den 975 Intensivstationen vom 2. April wurden einen Tag später schon 1.052. Bis zur Vollerhebung mit allen 1.160 deutschen Intensivstationen ist es also kein allzu großer Weg mehr.

Die logische Folge dieser positiven Entwicklung ist, dass die Patientenzahlen immer kompletter und aussagekräftiger werden. Am Freitag, 3. April, meldeten die 1.052 Kliniken 2.424 Patienten, die wegen COVID-19 auf ihren Intensivstationen behandelt werden. Das sind 285 mehr als am Vortag. Dadurch, dass aber auch die Zahl der Kliniken um 77 anstieg, ist das Plus der Patienten nicht so dramatisch wie es auf den ersten Blick aussieht. Auf die einzelne Klinik umgerechnet stieg die Zahl der behandelten Intensivpatienten gegenüber dem Vortag um 5,0% von 2,19 auf 2,30.

Die Gesamtzahl der Betten auf Intensivstationen läge hochgerechnet nun bei 29,0 pro Klinik, die der freien oder innerhalb von 24 Stunden verfügbaren Betten bei 17,2. Das entspricht leichten Rückgängen gegenüber dem Vortag.

Wichtige Anmerkung: So lang nicht alle Intensivstationen am „Intensivregister“ teilnehmen, können solch leichte Schwankungen wie auch der prozentuale Anstieg der Patienten noch davon beeinflusst werden, ob Kliniken mit besonders wenig Betten oder Patienten neu in die Statistiken kommen, bzw. solche mit besonders viel Betten oder Patienten. Je mehr Kliniken teilnehmen, desto genauer werden die Gesamtzahlen, sowie die Trends und Entwicklungen.

10 Gedanken zu „COVID-19-Zahlen-Update vom 3. April“

  1. Vielen Dank für die Aufbereitung der Daten.

    Eine Frage hätte ich: müsste die Gesamtzahl der Betten nicht „belegt“ + „aktuell frei“ sein? Ich frage deshalb, da sie auf diese Summe noch zusätzlich „maximal belegbar in 24 Stunden“ addieren. Für mich ist das deine Teilmenge aus „belegt“ und „frei“, also quasi die Anazhl an Betten, die tatsächlich kurzfristig zur Verfügung stehen würden. Oder täusche ich mich?

  2. Hallo Herr Schröder,

    ich bin auch ein Zahlenmensch und beschäftige mich intensiv mit dem Thema. Danke für den guten Impuls im Artikel auf die IPS-Betten zu schauen.

    Frage: woher kennen Sie die Anzahl der Patienten mit COVID19 und den Anteil davon, der beatmet werden muss?

    Vielen Dank!

    Andre Dörig

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